Soll ein Jack-Russell jagen?

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Silvia - Jacki

Guest
Ich habe habe mal in letzter Zeit die Züchter von Jack-Russell im Internet genauer unter die Lupe genommen.

Mir ist aufgefallen, dass manche damit werben, dass ihren Jack-Russell der Jagdtrieb ausgezüchtet wurde.

Jetzt macht man sich hier natürlich so seine Gedanken. Einerseits finde ich, dass der ursprüngliche Jack halt eben Jagd-Jack ist, und dieser eben auch den Charakter ausmacht. Allerdings würde ich bei meinen eigenen beiden ein bißchen weniger Jagdtrieb auch begrüßen.

Nun wird aber der Jack ja ein Modehund, und ich glaube kaum, dass das irgend jemand aufhalten kann. Es war ja auch schon bei den Westies so. Wenn ich jetzt aber denke, wieviele mit diesem Jagdtrieb Probleme haben, und wieviele unqualifizierte Hundeschulen es gibt, dann komme ich nicht umhin, mich zu fragen, was geschieht mit den Hunden mit Jagdtrieb, mit denen die Menschen nicht zurecht kommen. Ab ins Tierheim?

Also frage ich mich, bevor es so weit kommt, haben die Züchter, die den Jagdtrieb heraus züchten (ich meine, falls das überhaupt geht) nicht recht haben und den Menschen und den Hunden damit einen Gefallen tun.

Ich meine, ich komme mit dem Jagdtrieb nicht ganz klar, und pilgere jetzt zu Nicole, damit sie mir hilft. Also unterbinde ich doch eine Angewohnheit, die der Hund genießt, damit ich entspannter mit meinen Hunden spazieren gehen kann. Ist es da nicht besser, erst gar nicht in so eine Situation zu kommen?
Ich kenne mich zumindest mit Hunden ein bißchen aus, und muß sagen, dass Terrier einfach das Herrlichste auf der Welt sind, und ich bisher nie mit Terriern Probleme hatte. Aber ich schaffe es auch nicht von selber, den Jagdtrieb richtig zu lenken. Was machen die, die noch nicht mal vorher einen Hund hatten?

Wobei der Jack eben sich als Haushund anbietet. Er ist klein, freundlich, sieht süß aus. Soll man ihn aus der Evolution ausschließen und mit seinem Jagdtrieb erhalten. Selbst wir Menschen leben ja auch nicht mehr so, wie wir dies vor 100 Jahren taten. Aber wir verlangen es von unseren Hunden, aber wir verlangen genauso, dass sie in der jetztigen Zeit auch zurecht kommen.

Was ist also der richtige Weg?
Kann man den anderen Weg überhaupt ignorieren, oder muß man sich nicht vielmehr damit auseinander setzten?

Liebe Grüße

Silvia-Jack
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Silvia,

meine Antwort mag hart klingen.... aber... wer mit den möglichen jagdlichen Eigenschaften eines bestimmten Rassehundes nicht umgehen kann, der sollte diese Art Hund nicht halten.

Original geschrieben von Silvia - Jacki
Also frage ich mich, bevor es so weit kommt, haben die Züchter, die den Jagdtrieb heraus züchten (ich meine, falls das überhaupt geht) nicht recht haben und den Menschen und den Hunden damit einen Gefallen tun.


Ja und nein... wenn ich mir das so ansehe, dann ist es wie bei vielen anderen Gebrauchshunderassen auch: aufgrund des entsprechenden ursprünglichen "Gebrauchszwecks" sind bestimmte Dispositionen da, die den Hund für mich als "moderen" unjagdlich motivierten halter attraktiv machen: er ist klein, er ist sehr lebhaft und, er hat eine tolle Auffassungsgabe.
Durch die noch relativ konsequente Nicht-Show-Züchtung ist unsere Rasse eine noch relativ gesunde im Vergleich zu anderen.


Ich meine, ich komme mit dem Jagdtrieb nicht ganz klar, und pilgere jetzt zu Nicole, damit sie mir hilft. Also unterbinde ich doch eine Angewohnheit, die der Hund genießt, damit ich entspannter mit meinen Hunden spazieren gehen kann. Ist es da nicht besser, erst gar nicht in so eine Situation zu kommen?
Ich kenne mich zumindest mit Hunden ein bißchen aus, und muß sagen, dass Terrier einfach das Herrlichste auf der Welt sind, und ich bisher nie mit Terriern Probleme hatte. Aber ich schaffe es auch nicht von selber, den Jagdtrieb richtig zu lenken. Was machen die, die noch nicht mal vorher einen Hund hatten?


Die sollten sich eine Russell vorher gut anschauen und überlegen ob sie dem gewachsen sind. Mein terrier ist mein erster Hund und, wir haben keine Probleme mit jagen gehabt. Er ist natürlich einfach unjagdlicher als ein Hund aus vielleicht einer jagdlichen Leistungszucht.... vielleicht hatte er aber auch einfach bei mir niemals die Gelegenheit so jagen zu gehehn, wie er es bei anderen Besitzern eventuell hätte tun können.



Wobei der Jack eben sich als Haushund anbietet. Er ist klein, freundlich, sieht süß aus. Soll man ihn aus der Evolution ausschließen und mit seinem Jagdtrieb erhalten.


Der Zwergpudel ist klein und freundlich und sieht süss aus... der Malteser ist klein und freundlich und sieht süss aus, der Shi Tzu, der Chihuahua, der Tibet Terrier (der vom Wesen her kein Terrier ist),... naja, wie gesagt es gibt genügend andere kleine süsse Haushunde, die weniger jagdlich sind.

Welches der richtige weg ist... ich vermag es nicht für Dich entscheiden. Für mich würde ich nicht deshalb einen "modernen" Russell ohne jagdliche Aktivität haben, damit er mir besser als Familienhund taugt....

Lieben Gruss

Petra
 
Original geschrieben von Silvia - Jacki

Also unterbinde ich doch eine Angewohnheit, die der Hund genießt, damit ich entspannter mit meinen Hunden spazieren gehen kann. Ist es da nicht besser, erst gar nicht in so eine Situation zu kommen?
Ich kenne mich zumindest mit Hunden ein bißchen aus, und muß sagen, dass Terrier einfach das Herrlichste auf der Welt sind, und ich bisher nie mit Terriern Probleme hatte. Aber ich schaffe es auch nicht von selber, den Jagdtrieb richtig zu lenken. Was machen die, die noch nicht mal vorher einen Hund hatten?


Liebe Grüße

Silvia-Jack

Hallo Silvia,

dahast Du etwas völlig falsch verstanden! Ich unterbinde den Jagdtrieb nicht, sondern lenke ihn um, also hat Hundi weiter Spaß :D! ! ! Nur ist er bei diesem Spaß zu kontrollieren und manchen ist es dann sogar noch lieber als "richtiges" jagen. Vier von meinen Jackies kann ich hinter Hasen/Kaninchen abrufen und der Rest geht noch ein paar Meter, womit ich aber auch gut leben kann. Sie suchen keine Spuren, verfolgen keine und laufen nur hinter Wild her, wenn es ihnen vor der Nase auf springt, was ich auch normal finde. Würden sie einen flüchtenden Hasen nicht beachten, würde ich mir ernsthaft Sorgen machen;). Das wichtigste ist auch hierbei das genaue Timing, wie bei allem in der Hundeerziehung, eine gute Bindung und Spaß am Hund, dann klappt es auch mit dem jagen.
Auch die Züchter, die damit "werben" das sie den Jagdtrieb "raus gezüchtet" haben, wollen nur ein Stück vom großen "Jackyboomkuchen", denn dafür ist die Rasse noch zu "neu":mad:. Sie züchten lediglich mit Hunden, die weniger Trieb haben, also genau entgegensetzt zu den jagdlichen Zuchten. Selbst bei Hunden, die aus nicht jagdlichen Zuchten kommen, ist der Jagdtrieb vorhanden und kann immer durchkommen, tut er ja auch meist. Das ist nur "Geschäftemacherei" in meinen Augen, da die Leute so etwas glauben. Dabei gibt es keinen besseren Familienhund und besser zu erziehenden als einen aus einer jagdlichen Zucht............ nicht wahr Sabine :blinzel:?!

Liebe Grüße Nicole & Rudel
PS. Hoffe ich habe das mit dem züchten richtig erklärt Astrid/Antje:kratz:????????????
 
Jagdtrieb

hallo silvia,

nicole ist mir zuvor gekommen, ich wollte nämlich auch gerade schreiben, dass sie NICHT den jagdtrieb unterbindet, sondern einfach umlenkt, also den hunden eine möglichkeit bietet, wie sie ihn ausleben können, ohne alles in der umgebung auszurotten, was pfoten und löffel hat.

:D

ich kann mich auch nur sabine anschliessen und für die verantwortung von halter und züchter plädieren: man sollte sich vor der anschaffung eines rassehundes über dessen eigenschaften und bedürfnisse informieren (hierzu gibt einem ein rassehund die möglichkeit, weil man in etwa weiss, was man sich einkauft) und ein züchter sollte es auch als pflicht ansehen, blauäugige leute davor zu bewahren, sich blind in ihr unglück zu stürzen.

wer einen schosshund will, der sollte sich bei den "gesellschaftshunden der fci-gruppe 9" umschauen.

ansonsten glaube ich schon, dass wir bei den jackies vielleicht momentan den trend haben, dass es jagdliche zuchten gibt oder solche, die den jackie auch für sich selbst als familienhund haben. da ich die jackies aber als sehr instinktsicher und ursprünglich erlebe, bin ich sicher, dass in den meisten aller fälle (zumindest jetzt und die nächsten jahre noch) sowohl ein hund aus jagdl. zucht auch ein guter familienhund oder ein hund aus einer familienzucht ein guter jagdhund sein kann. und das ist für mich auch ein zuchtziel und sollte nicht aus den augen verloren werden.

ich bin davon überzeugt, dass unsere hunde auch gute jagdhunde wären (auch wenn spike in der fuchsbauröhre stecken bliebe), aber unterwegs mit ihnen haben wir mit jagdtrieb keinerlei probleme - ausser (wie nicole schon sagte) wenn direkt unter den vorderpfoten ein karnickel explodiert. aber das ist glaube ich echt zu verschmerzen.

für mich sind sie die optimalen hunde und ich glaube, es kommt mir nix anderes in ´s haus - oder doch nochmal ein mops *seufz* ...???

BB
 
Also erstmal ist dies eine Rasse, die seit weit mehr als 150 Jahren AUSSCHLIESSLICH auf "jagdliche Brauchbarkeit" gezüchtet wurde (niemand wird exakt ausrechnen können seit wie vielen Generationen) - glaubt jemand ernsthaft, das könne man in 2 oder 3 Generationen "wegzüchten"?
Aber mal angenommen man könnte es - was müsste man denn dann alles wegzüchten? Was ist denn eigentlich "Jagdtrieb", oder besser, welche Eigenschaften machen denn einen guten Jagdhund aus? Um nur ein paar wenige zu nennen: Gesundheit, Robustheit, Intelligenz, Führigkeit, Anpassungsfähigkeit, Geschicklichkeit, Freundlichkeit gegenüber Menschen... die Aufzählung könnte ich noch beliebig fortsetzen, aber ich denke das genügt, um zu zeigen worauf ich hinaus will. Was bliebe vom Russell übrig, würden all diese Eigenschaften fehlen? Lieben wir die Rasse nicht gerade um dieser Eigenschaften Willen?
Wie schon gesagt wurde, kleine, handliche, süße Hunde gibt es zuhauf;auch genügend, bei denen obige Eigenschaften, oder ein Teil davon, nie wirklich wichtig waren.
Wer mit solchen "Slogans" wie "Jagdtrieb wegzüchten" wirbt, dem stelle ich die ernsthafte Frage, wieso um alles in der Welt er dann ausgerechnet eine der letzten echten Arbeitsterrierrassen züchtet, und nicht eine der zahlreichen reinen Gesellschaftshunderassen? Auf die Antworten dazu wäre ich wirklich gespannt!
Zu Nicole: das mit dem "Jagdtrieb kanalisieren" ist wirklich super beschrieben, und genau dazu ist diese Rasse auch prädistiniert. Eine ganze Reihe erfahrener Fuchsjagdterrier in Berufsjägerhand beherrschen es sogar, Füchse zu jagen und Dachse zu ignorieren, sogar im selben Bau! Und alle traditionell geführten ignorieren Weide- und Farmtiere und sogar Kaninchen, von denen es in England geradezu wimmelt. Sind also trotz jagdlichem Einsatz keineswegs gnadenlose "Alleshetzer".
Natürlich ist es mit Arbeit verbunden, dem Hund seine "jagdbare Beute" (und sei es ein Bällchen) zu erklären, ihn zu lehren welche Beutearten für ihn Tabu sind. Aber der Russell ist nun mal kein Hund für Jedermann, sondern einer, der Ansprüche an seine Halter stellt. Und ich denke, es ist nicht zu viel verlangt, dass die künftigen Halter sich VOR der Anschaffung über die Bedürfnisse einer Rasse informieren. In jedem Fall ist es kein Argument, eine Rasse komplett zu ruinieren, nur damit jeder damit klar kommt. Für manche Menschen ist nun mal ein Hund mit "Knopf im Ohr" (und Label "Steiff") besser als ein lebendiger; eine Rasse so umzüchten zu wollen dass auch sie damit klarkommen ist ohnehin unmöglich. Insofern bin auch ich davon überzeugt, dass der Slogan "wenig / kein Jagdtrieb" reine Geschäftemacherei ist, vergleichbar mit jemandem der ein Pferd anbietet, das "garantiert keinen Grashalm anrührt".
Antje
 
"outlaw"-Antje spricht mir ´mal wieder - noch dazu mit herrlich pointiertem Wortschatz *smile* - ganz nach der Seele; naja, wer sollte es denn wissen, wenn nicht sie....
Ein Problem, welches wir bei der Vielzahl von manchem von uns (scheinbar) "fragwürdig" erscheinenden Anfragen zu sehr vergessen, ist, dass wir es mit einer Vielzahl von Laien zu tun haben (zu denen ganz nebenbei auch ich mch durchaus zähle).
Antje, Du schreibst, "sie sollen sich informieren..."...
EBEN... darin liegt das Problem.
Einem Laien (oder "Rasseneuling") müssen zwangsläufig die vielen Details unserer Rasse /unserer beider Rassen (je nach Zuchtphilosophie, wie es beliebt...) im Verborgenen bleiben.
Also gehen sie zum Züchter... Aber was ist "der Züchter" - wie sollen gerade die Einsteiger den tatsächlich seriösen vom bloß vermeintlich niveauvollen unterscheiden?
Gehen sie also gutgläubig zu einem ortsbekannten Züchter in der Nähe - schon kann´s geschehen sein (und in einigen Fällen auch gut gehen...).
Natürlich sind sie nicht seriös, die mit den "lieben Kleinen" werbend kokettieren, wer aber hört nicht gerne von der Quirrligkeit bei gleichzeitiger Schoßhündchenmanier...?
An unseren jeweiligen Zuchtverbänden läge es, hier PR-mäßig eine Aufklärungskampagne durchzuführen, genau an diesen, die sich weniger als "Schirmherr allen Gutens", sondern vielmehr auch als "Servicestelle" (für uns wie auch für unsere potentielen Kunden) zu verstehen hätten.
Unermüdlch müssen wir selbst den Leuten vor Augen halten, dass Preis zwar kein Parameter für 100 %-ige Qualität sein kann, aber dass andererseits Qualität, die sich eben nicht bloß in ansehnlichem Exterieur beschränkt, ihren Preis hat. So trennen wir ´mal in einem ersten Schritt Standard-Zucht von Wild-Vermehrung.
In einem weiteren Schritt werden wir aber gut daran tun, in unseren Zuchtreihen selbst zu sichten und zu lichten; nicht die Jackies mit dem hoch angesetzten Ohr, ja dem vereinzelt als Katastrophe schlechthin bezeichneten Stehohr oder der mittlerweile immer wieder auftauchenden Ringelrute (da werden wohl einige die Zeiten des Kupierens zurückersehnen...), sondern sortieren und an den Pranger stellen jene Züchter, die - weiß der Kuckuck warum - mit unseriösen Mitteln werben, selbst wenn sie hervorragendes Material ihr Eigen nennen.

Dass MIT jagdlich geführten Terriern geworben wird, entspricht, wie Du es selbst erwähnst, der ureigensten Eigen- und je nach spezifischem Gebrauch zu kanalisierenden Leidenschaft unserer Vierbeiner - ich selbst führe meine bisher mangels guter Gelegenheit bislang nicht jagdlich und sehe darin durchaus ein Manko, weil es schließt alle anderen von Hunden erwünschte "liebe" Eigenschaften nie aus, sondern rundet das Gesamtwesen ab.
Dass mit "fehlendem Jagdtrieb" geworben wird, ist schlichtweg unseriös und ist mit aller Vehemenz abzulehnen, ja, es disqualifiziert den Züchter / Anbieter von selbst - nicht jedoch idR seine Terrier, denn die werden von der angepriesen fehlenden Eigenschaft gar nichts merken, weil sie doch rassetypisch jedem derselben - gottlob - immer innewohnen wird!
Freundliche Grüße
Gerhard
 
"Gehen sie also gutgläubig zu einem ortsbekannten Züchter in der Nähe - schon kann´s geschehen sein (und in einigen Fällen auch gut gehen...)."

Hmmm, aber wer ein Auto, einen Computer, eine Schrankwand kaufen will, weiß doch meist auch wie er vorzugehen hat. Da werden verschiedene Anbieter aufgesucht, sich in Zeitschriften, Internet o.ä. informiert, nicht nur Preise, sondern auch Qualität verglichen - und mit diesen Dingen verbringt man nicht unbedingt immer die nächsten 10 und mehr Jahre seines Lebens!?
Die meisten Clubs informieren recht gut über die Rasse, nur müssen diese Infos eben auch gelesen werden. Sie können das "Zeugs" ja schlecht als Postwurfsendung an alle Haushalte verteilen. Da wo man Interessenten vermutet (Hunde- und Pferdemessen o.ä.) werden recht gute Infostände betrieben, wo viel Material zur Mitnahme bereitliegt. Zudem gibt es eine Vielzahl Websites, außer Züchterseiten auch solche wie diese, die Infos zur Rasse bereithalten, und es gibt über diese Rasse weit mehr Bücher als über (fast) jede andere! Also, wer Infos wirklich sucht, wird diese heutzutage auch recht einfach finden, was vor 10 Jahren noch deutlich schwieriger war (aber auch da fand man, wenn man WIRKLICH suchte)

Du hast Recht, dass in dem Standardchaos kein Laie durchblicken kann; das tut nicht mal jeder Züchter. Andererseits - der Laie wird beim Lesen der verschiedenen Standards auch gar nicht unbedingt die Unterschiede bemerken, denn die Grundbeschreibungen sind wiederum sehr ähnlich, ebenso die Wesenzüge, der Ursprung, die Anforderungen an die Haltung. Und DAS ist es ja, worauf es ankommt, zumindest bei der Frage "passt dieser Hund zu mir?". Denn die Geschichte vom "hunting Parson" kommt in jeder Rassebeschreibung vor!

Auch Laien und Rasseneulinge sind in der Regel erwachsene Menschen, die bei Anschaffungen des täglichen Bedarfs sehr wohl in der Lage sind sich zu informieren und zu vergleichen; somit sollte man das doch auch bei der Wahl ihres künftigen Familienmitgliedes erwarten können, oder ?

Antje
 
Ich glaube, dass man sich bei einem Hundekauf sich viel mehr von Gefühlen leiten lässt, als beim Kauf eines Autos. Es gibt sicherlich viele, die irgendein Inserat in der Zeitung lesen, und dann die süssen Kleinen mal anschauen wollen - das ist meist verheerend, denn wenn man tief in so süsse Hundebabyaugen sieht, ist es den meisten wohl egal, ob das Hundi rassenrein ist oder nicht. Wo die Liebe eben hinfällt. Mir wäre es auch fast passiert. Zum Glück hatte ich eine Freundin, die bereits einen Parson Russel Terrier hatte, und wusste Bescheid. "Der Züchter" hat die Kleinen in einer Stallbox im dunkeln gehalten (sicherlich toll geprägt). Der Vater wollte er mir als rassenreiner Jack Russel verkaufen, dabei war es eher ein Border Terrier... Gut man hätte leicht schon aus Mitleid, so einen Kleinen mitgenommen...

Gut, ich habe meinen Jungen aus einer Zucht auf dieser Homepage. Aber ich glaube, es gibt viele, die darauf hereinfallen.

Gruss Sabrina
 
Ich denke, der beste Schutz gegen einen ausufernden Jagdtrieb beim Familienhund ist die absolute Entschlossenheit des Halters, den Hund nicht jagen zu lassen. Denn die Alternative ist ein Leben an der Leine, und das wollte ich Tiny mit allen Mitteln ersparen.
Die äußerste Konsequenz, den Hund NIE nicht mal einem Sperling nachsetzen zu lassen, ihm NIE nicht mal die kleinste Maus zu gönnen, und ihm klarzumachen, dass er auf dem Weg bleiben muss, ist in den ersten Monaten sehr mühsam und an entspannte Spaziergänge ist anfangs nicht zu denken - aber die Mühe lohnt sich.

Tinys Jagdtrieb wurde in einen ausgeprägten Spieltrieb umgeleitet (so gesehen müsste er einen bomben Jagdtrieb gehabt haben, er ist schrecklich verspielt ;) ) , wozu wahrscheinlich verschiedene Spiele daheim (nicht unähnlich der Reizangel) beigetragen haben. Dabei hat er u.a. gelernt, dass kurzfristiges Unterdrücken des Hetztriebes die Fortsetzung des Spieles sichert.
Tja, und Essen gibt's auch immer unterwegs im Wald, aus dem Grund muss er also auch nicht jagen.

Und wenn er in gewissen Pubertätsphasen dauernd in Richtung Wald hineinschielte, gab es zur Einleitung einer Wanderung einen bunten Gehorsams-Potpourri, und das Interesse an mir war wieder gesichert.

Das gesamte Programm hat gewirkt. Wir haben keinerlei Problem mit Jagdtrieb, auch nicht, wenn die Fasane, Wildgänse und Hasen nebenan im Feld hocken.

Jetzt ist Tiny 16 Monate alt und unsere täglichen Waldspaziergänge sind richtig schön und entspannend für uns beide - und das war die Mühe im ersten Jahr hunderttausendmal wert.

Ich möchte keine einzige seiner herrlichen Terriereigenschaften missen, und ich glaube nicht, dass man "den Jagdtrieb" wegzüchten kann, ohne das gesamte Temperament des Hundes wesentlich zu verändern.
Auch in jagdlichen Zuchten (und in Familienhunde-Zuchten) gibt es Individuen mit mehr oder weniger "Jagdtemperament", manche schliefen schon als Welpen mit Begeisterung in jede Röhre, manche nicht. Eine Schwester von Tiny war ein solcher Wildfang, dass sie buchstäblich mit dem Kopf gegen die Wand rannte. Er war schon als Welpe ruhiger und hat von sich aus zwar Interesse für Röhren gezeigt, aber einschliefen - nein danke! :lach:
Ich denke, es kommt schon stark drauf an, für welches Individuum man sich als nichtjagender Welpenkäufer entscheidet und dann vor allem auf die Erziehung.

Man verlangt jedenfalls auch von einem Jagdterrier nichts Unnatürliches, wenn man nicht "gemeinsam auf Jagd" sondern eben "gemeinsam auf Patrouille" und "ins Revier markieren" geht.
:D
 
Shit

Mist, ich wollte eigentlich hier posten, hab jetzt aber einen eigenen Beitrag aufgemacht (BLOND BLOND BLOND), der Erlebnisse heisst. Also bitte nicht wundern, wenn dem Beitrag die Einleitung fehlt.

LG

BB
 
Ich liebe meinen Hund gerade wegen seiner terriertypischen Eigenschaften. Oft kommt mir eine Äußerung einer Foristi aus einem anderen Forum in den Kopf: "Wer noch nie einen Parson und seine Freude bei der Jagd erleben konnte, hat etwas versäumt."
Gerne hätte ich meinen Jägermeister mal bei einer Jagd erlebt und ihm diese Freude gegönnt, kann ihn aber nicht dauerhaft diese Passion ausleben lassen. Daher unterlasse ich es völlig und bin bestrebt, ihn seinen Jagdtrieb durch Ball-/Wurfspiele und Fährtensuchen ausleben zu lassen. Ich reize einen Diabetiker auch nicht ständig mit Mohrenköpfen und Sahnetorte.
Zudem fände ich es geradezu schändlich, unserem Jackie diese Wesensart wegzüchten zu wollen. Ich schließe micht da völlig den Ausführungen von Antje und Zeus an. Bei einer Bracke käme diesbezgl. wahrscheinlich niemand auf diesen Gedanken...
Also, wer Infos wirklich sucht, wird diese heutzutage auch recht einfach finden, was vor 10 Jahren noch deutlich schwieriger war
@antje
An der Suche nach Infos liegt es wohl nicht (ausschließlich). Ich sehe das Problem tiefer sitzen. Es sind doch meist Erst-Jack-Besitzer, die Probleme mit ihren kleinen Terrieristen haben. Wo fängst Du als Neuling an, Probleme zu suchen? Man liest sich zwar reichlich ein und informiert sich (auch bei Züchtern, aufgrund der räumlichen Distanz überwiegend telefonisch). Mit Infos vollgepackt und mit guten Vorsätzen gewappnet, hat man endlich seine Pelzwurst gefunden, deren Handling sich dann letztendlich doch als schwieriger erweist, als man es sich vorgestellt hat. Dass manche hilflos die Flinte ins Korn werfen, kann ich nicht nachvollziehen, denn Kinder kann ich auch nicht zurückgeben, wenn sie nicht meinem vorgefassten Idealbild entsprechen. Und dass man erst mit dem Hund zusammenwachsen muss, indem man gerade und auch seine mehr oder weniger stark ausgeprägte Wesenszüge erkennt und mit ihnen zu leben versteht, wird vielen erst bewusst, wenn man seinen Wurzel zu Hause hat. Theorie und Praxis liegen weit auseinander und es bedarf doch einiger Anstrengungen, um beides auf einen Nenner zu bringen.
Es gibt wirklich vieel zu wenig Züchter, die sich richtig (und ich meine hiermit ausführlich) Zeit nehmen, ihre Welpenkäufer entsprechend zu informieren - wenngleich es anders sein sollte. Auch "mein" Züchter teilte mir seinerzeit mit, dass Tobi nicht aus einer jagdlichen Linie stamme.... Detailliertere Infos habe ich erst von anderen Züchtern über Mailkontakte (bestehen teilweise heute noch!) erhalten, als ich Tobi schon hatte. Seehr geholfen hat mir ein Parson-Forum, in dem ich mich damals noch als PC-Anfänger sehr unbeholfen freigeschwommen habe - wie Du siehst, auch erst hinterher. Ich freue mich daher über jeden Foristi, der sich einklinkt, ehe er sich einen Welpen zulegt. Aber auch mich hat damals keiner draufgestossen.

Ich denke, es liegt somit nicht ausschließlich an zu wenig eingeholter Infos der Interessenten. Wenn ich noch einmal Deinen Vergleich mit einem Auto aufnehmen darf: Ich kann bei Vorinfos zwar die Farbe, den Hersteller, die Geschwindigkeit, die PS und die Extras erfahren, wie ich aber mit der Funktionalität klarkomme, muss ich selber herausfinden.
 
Erlebnisse beim "Hundekauf"

Ich glaube, wir müssen hier grob drei Fallkonstellationen unterscheiden (je nachdem, wie weit man das hier herunterbrechen mag).

Die eine Gruppe besteht aus denen, die sich uninformiert über die Hundehaltung an sich in ihr Unglück stürzt, also schon keine Ahnung über die Bedürfnisse in Haltung und Erziehung haben.

Die nächste Gruppe hat sich hier zwar informiert, evt. auch schon Hunde-Erfahrung, hält den Jackie aber für einen formbaren Steiff-Hund.

Und die letzte kauft wider besseres Wissen aus Mitleid einen Hund bei einem "Züchter".

Wobei es natürlich auch Mischformen bzw. fliessende Übergänge zwischen den Fällen hier gibt.

Wir hatten auch eine Odyssee hinter uns, bis wir dort landeten, wo wir unsere Hunde herhaben (wir haben mittlerweile 3 Hunde von dort):

Als wir anfingen, uns nach Züchtern umzuschauen, landeten wir zuerst bei einer Dame in der 3-Zimmer-Wohnung, die dort 3 "Jackies" hatte, ohne Papiere "züchtete", aber immer zu einem Deckrüden mit Papieren und Zuchttauglichkeit ging. Was uns davor bewahrte, dort zu kaufen, war die Unentschlossenheit, ein seltsames Gefühl und die Tendenz der Hunde zu kurzen Beinen und stehenden Ohren (sowas wollten wir ja nicht). Ein Hund sollte 400,- € kosten.

Die nächste "Dame" machte zumindest am Telefon einen guten Eindruck und züchtete auch mit Papieren in einem Verein gemeinsam mit der Mutter, die einen eigenen Zwingernamen hat. Guter Dinge fuhren wir dorthin und landeten im tiefsten Taunus kurz vor einer Pferdekoppel mitten im Schlamm. Das "Haus" baufällig, die Tapete kam von den Wänden, alles roch modrig, es stank nach Tieren, man mochte sich vor lauter Dreck nirgendwo niederlassen. Die Hunde, die wir sahen, hatten entzündete Augen und waren völlig überdreht. Man wollte uns erst eine n JWelpen (evt. taub) vermitteln, dann als nächstes eine ausgemusterte Zuchthündin von 8 Jahren, zuletzt zeigte man uns dann die neugeborenen Welpen. Es ist wohl verständlich, dass wir hier aus Mitleid am liebsten alle Hunde mitgenommen hätten. Statt dessen haben wir alle Klamotten daheim vor der Wohnungstür ausgezogen, desinfiziert und gewaschen, weil wir Angst hatten, dass sich unsere Katzen was holen können. Eine Meldung beim Amtstierarzt brachte leider auch nix. Das war für mich das abschreckende Beispiel, dass auch Papiere nichts über die Haltungsbedingungen aussagen.


LG

BB
 
Hallo Tobi!
Ich weiß zwar, dass ich dafür Jägerhiebe kassieren werde :lach: aber ich sag's trotzdem: Diese Diskussionen über das bedauernswerte Leben eines nichtjagendürfenden Jagdterriers habe ich ebenfalls mitverfolgt ;) und wenn du mich fragst, steckt da schlicht und einfach ein Quäntchen Eifersucht dahinter. Mancher Jäger sieht es halt nicht so gern, wenn "seine" tolle Jagdterrierrasse in der Hand von Nichtjägern landet. :D
Ich hatte diesbezüglich auch eine zeitlang ein schlechtes Gewissen, weil ich doch meinem armen Hund so spannende Erlebnisse vorenthalte.
ABER: Wenn ich bei bestimmten und häufigen Gelegenheiten die Begeisterung in Tinys Augen blitzen sehe, wenn vor Aufregung jede Faser an ihm vibriert, wenn er rennt auf Teufel komm raus - dann denke ich mir: nö, also unglücklich und unausgelastet wirkt dieser Hund nun wirklich nicht! :D
Und selbst wenn er auf der Jagd noch ein Schäufelchen begeisterter sein sollte (was ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, er platzt schon so manchmal vor Begeisterung): Wie oft geht denn so ein jagdlich geführter Hund zur Jagd? Und was erlebt er zwischendurch? De facto meist einiges weniger als ein tüchtig ausgelasteter Stadthund.

Also ich an deiner Stelle würde jedes Häuchlein an schlechtem Gewissen über Bord werfen! Ihr unternehmt viel miteinander und Tobi führt sicher ein tolles und ausgelastetes Leben. :)
(Und: Vorsicht! :cool: Die Schlingel checken es, wenn man auch nur einen Hauch von schlechtem Gewissen hat! :p )
 
Ja, die Sache mit dem informieren.

Natürlich habe ich mich auch informiert. Aber wie schon hier erwähnt, was ist Jagdtrieb.

Erstens sagt einem nicht jeder die Wahrheit (ich meine, wer gibt schon zu, wenn man ihn frägt, wer mit seinem Hund zufrieden ist, dass er jedem und allem nachrennt).

Da ich nicht Jägerin bin, verstand ich unter Jagdtrieb auch ehrlich gesagt was anderes. Ich ging davon aus, dass er zur Jagd eben sehr zu gebrauchen ist. Was in einen Bau einschliefen bedeutet, habe ich auch erst viel später erfahren. Ich dachte, wenn man ihn was anschafft, dann tut er das eben. Mein Westi oder auch mein Cairnterrier wären ja völlig ungeeignet, wenn man sie vor ein Loch gestellt hätte.
Davon macht man sich kein Bild. Ich weiß nicht, ob ihr kapiert, was ich meine. Also versuche ich es noch einmal.
Ich ging davon aus, wenn man ihnen das anschafft, dann machen sie ihre Arbeit. Ich ging aber nicht davon aus, dass sie von alleine jedem und allem nachlaufen.
Ich habe mindestens 20 Leute gefragt, die einen Jack haben, wie der so ist. Keiner, absolut keiner hat diesen Jagdtrieb so dargelegt.

Aber nicht verzagen, Nicole fragen.

Aber ich denke mir schon, dass manche, denen der Hund jeden Tag wegläuft, so wie mir die Kira, dass sie irgendwann die Kriese bekommen und den Hund dann einfach weggeben. Man muß da schon nervenstark sein. Ich habe ja keine Kinder, also kann ich meine ganze Zeit in die Hunde stecken. Aber wenn ich noch Kinder hätte, wüsste ich selbst nicht, ob ich die Zeit oder Energie hätte, mich jeden Tag so intensiv um die Hunde zu kümmern, wie sie dies brauchen. Wenn ich mal so einen Jack-Russell-Besitzer frage, werden die meisten auch nur mal hie und da eine halbe Stunde spazieren geführt. (Leider sind bei uns die meisten auch etwas dicklich.) Die wenigsten sind mindesten 1 x täglich 2 - 3 Stunden unterwegs mit ihnen.
Und dann ist da der finanzielle Aspekt ja auch nicht zu übersehen. 1. Hundeschulen - Grundkurs je Hund 200 Euro, 2. Hundeschulen-Kurs ohne Begleithundeprüfung noch mal pro Hund 400 Euro, und die Prüfung selbst noch mal je 100 Euro.
Also sind das schon 1400 Euro in einem Jahr an Ausbildungskosten, die alle schön auf dem Hundeplatz funktionieren, aber nicht im realen Zusammenleben mit dem Hunden. Wer hat schon so viel Geld über? Der Euro hat alles verteuert, viele Lebensmittel bekommt man zum früheren DM-Preis, vom Benzin gar nicht zu reden, und jeder knapst doch irgendwo an einem Ende rum. Am allerschlimmsten haben es doch die Familien. Gesundheitsreform, Rentenreform, alles wird nur teuerer, aber die Löhne sinken real.

Ich kann mir schon denken, dass viele auf den Jack-Russell als Familienhund anspringen. Klein, frisst nicht viel, kostet nicht so viel, pflegeleicht. Da können viele Züchter von profitieren. Und über die wahren Eigenschaften erfährt man erst dann, wenn einem das süße Wollknäuel ans Herz gewachsen ist.

Ich muß auch sagen, dass ich meine ersten Jagdtriebe der beiden auch nicht so realiesiert habe. Als sie mir die erste Amsel brachten, (ich hatte es selber nicht gesehen, wie) dachte ich, die war klein und konnte noch nicht wegfliegen.
Als sie mir die zweite gebracht haben, da dachte ich, na ja, jetzt mußt du sie ausschimpfen. Habe ich auch, aber im nachhinein nicht konsequent genug. Und im Winter gab´s da wenig, was sie jagen konnten. Mal ein paar Krähen, aber das gaben sie nach ein paar Metern wieder auf. So richtig jagen gehen sie jetzt mit den Hasen, Rebhühnern, Fasanen ect. Und nicht nur, wenn sie ihnen beim Felderdurchstreifen mal einer zufällig ihnen vor die Nase springt, sondern jetzt riechen die das schon, wenn sie an einem Feld vorbei kommen, dass da was drin ist, und schon sind sie weg und stöbern es auf. Und dann wird gejagt, bis zu 5 Felder weit, wenn es sein muß.

Andereseits gehen wir jeden Tag an einem großen Hühnerverschlag vorbei, und natürlich war nichts schöner, als die Hühner einmal einmal hochschrecken zu lassen. Das haben wir nun schon hingekriegt, und die Hunde laufen vorbei, ohne den Hühner nachzujagen.

Na ja, ich weiß jedenfalls immer, was mich erwartet, und sollte dem nicht so sein, dann bin ich froh und glücklich, dass meine Hunde so brav waren. Ist doch auch was wert.

Liebe Grüße

Silvia Jack
 
*kopfkratz* Kira läuft dir jeden Tag weg und du lässt sie trotzdem ohne Leine laufen? Ich hätte ehrlich gesagt zu viel Angst um meinen Hund, um ihn unter diesen Bedingungen noch frei laufen zu lassen.
Und wenn deine Hunde schon Jagderfolge (und wenn auch nur an kleinster Beute) hatten, wird es vermutlich ziemlich schwierig werden, ihnen die Freude am Beutemachen wieder abzugewöhnen. :(
Hoffentlich können dir die Fachleute da helfen!
Viel Glück
Romana
 
Hallo Romana,

die meiste habe ich sie an der Leine, und zwar am Fahrrad.
Also erst mal (zur Zeit schon) 10 km rennen, wie irre, so dass ich manchmal mit dem Fahrrad gar nicht nachkomme. Bzw die ziehen mich von einem Dorf zum anderen.
Dann fahre ich zu einer Wiese, die weit ab von allen möglichen Strassen ist. Da dürfen sie dann ohne Leine ihr Geschäftchen machen, rumschnüffeln, und evtl ein paar Schwalben nachjagen. Hier üben wir mit der Pfeife, Sitz, Komm, Bleib. Ich esse dann dort einen Apfel, den mögen die kleinen auch, und wenn sie zur Jagd ansetzten, versuche ich sie mit den Apfelstückchen zurück zu locken, machen dann ein bißchen Pause an einem Bach, und dann geht es die 10 km wieder zurück.

Ich habe versucht Kira nur noch an der Leine zu lassen, aber sie wird immer unruhiger. Mit der Schleppleine geht es nur bedingt. Solange sie an der Leine ist, hat sie keinen Jagdtrieb. Also kann ich nur schwer was üben. Ohne Leine geht es jetzt auch schon hie und da mal, dass sie kommt und den Vogel sein lässt. Auch spielen die beiden Fangen, wenn sie ohne Leine sind, und toben sich auch dadurch noch mal so richtig aus.
Das Problem nur mit Leine gestaltet sich dann so, dass sie im Garten vermehrt versucht, überall auszubüchsen, wo es nur geht. Nur damit sie raus kommt. Wenn jemand kommt, stellt sie sich hinter die Mülltonne, und kaum ist das Gartentor zwei Zentimeter auf, prescht sie raus auf die Strasse. Oder sie versucht eine halbe Stunde lang, am Gitter hochzuspringen, bis sie es schafft, oben drüber zu kommen. Und wenn ich sie ohne Leine laufen lasse, dann macht sie das zu Hause nicht. Dann ist nicht unbedingt jeder Vogel auf einem Ast mehr soooo interessant.

Dieses Wochenende bin ich bei Nicole in Düsseldorf. Wir werden sehen, was ich ändern kann, und wie wir Kira auslasten können, und sie dabei trotzdem wieder kommt.

Liebe Grüße

Silvia-Jack
 
Dann drücke ich euch mal die Daumen, dass Nicole da einen guten Rat weiß! Ein Hund, der ständig an der Leine sein muss, ist ja wirklich ein armer Hund - aber besser, ein armer als ein toter Hund. :(
Erzähle dann, wie's war!!
Übrigens: Mit einem Apfel könnte ich Tiny nicht einmal von einem Regenwurm fortlocken:lach: - da muss es schon etwas Fleischiges sein!:D
Bis zum Nicole-Treffen würde ich trotzdem immer im Hinterkopf haben, dass DU bestimmst, was gemacht wird. Bestimmst du, dass auf Schwalben gejagt wird? Vielleicht machen deine Jägerinnen letztlich doch lieber Jagd auf ein paar von dir geworfene Fleischstückchen? Frisbee? - Ist eigentlich für sie lohnender, weil sie diese Beute ja letztlich erwischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Silvia, das was Du da beschreibst hat nicht unbedingt was mit dem rassetypischen Jagdtrieb zu tun. Schön dass Du ohnehin zu Nicole fährst, sie kann direkt am ehesten klären, ob es sich um ein Erziehungsproblem handelt, was Du evtl. falsch machst und wie Du dem beikommen kannst. Und OB Du was falsch machst, oder Kira einen übersteigerten Hetztrieb hat?
Aber dieses extreme allem Nachjagen, und vor allem sehr weit jagen (Du schriebst irgendwo mal, sie geht über drei Felder?) und dabei nicht abrufbar sein, ist auch nicht das, was von einem Arbeitsrussell gewünscht wird!
Der nämlich hat bei seiner ursprünglichen Arbeit dem "gesprengten" Fuchs nicht bis zum getno nachzusetzen, ist dieser aus dem Bau, übernehmen die Foxhounds. Der Terrier muss für den nächsten Einsatz wieder bereitstehen, kann also nicht stundenlang gesucht (oder seine Rückkehr erwartet) werden. Das heißt, er ist bei ensprechender Erziehung sehr wohl abrufbar und von Natur aus eigentlich kein Weitjäger wie z.B. der Dt. Jagdterrier oder Beagle.
So auf Entfernung kann ich Dir jetzt natürlich nicht sagen wo speziell bei Deiner Hündin das Problem liegt, aber ich denke Nicole wird Dir da helfen. An Unterforderung liegt es bei dem beschriebenen Programm sicher nicht.
Antje
 
Original geschrieben von Blencathra

Bis zum Nicole-Treffen würde ich trotzdem immer im Hinterkopf haben, dass DU bestimmst, was gemacht wird. Bestimmst du, dass auf Schwalben gejagt wird? Vielleicht machen deine Jägerinnen letztlich doch lieber Jagd auf ein paar von dir geworfene Fleischstückchen? Frisbee? - Ist eigentlich für sie lohnender, weil sie diese Beute ja letztlich erwischen.

Hallo Blencathra,

Du denkst aber daran, daß Jackies Solitärjäger sind und nicht dieses Rudelverhalten haben, wie andere Rassen, ich spreche jetzt vom jagen:klugsch:?! Wenn von meinen einer meint, er müßte etwas näher "betrachten" heißt das noch lange nicht, das alle gehen! Naja, bei den Sachen die Du vorschlägst ist der Reiz nicht hoch genug, schon gar nicht für einen Jacky, der schon mit Erfolg gejagt hat:schlaf1:! Dem kannst Du mit solchem "Kinderkram" nicht kommen, der will hetzen, suchen und Beute machen:hund2:! Gibst Du ihm das, dann bleibt auch er:anbet:?!

Liebe Grüße Nicole & Rudel
 
Hallo Silvia,

Ich halte feste die Daumen, dass Du mit Nicole zusammen den Weg findest, mit dem Du Kira den Freilauf geben kannst, den sie braucht und Du sie abrufen kannst.

Lieben Gruss und viel Erfolg

Petra
 
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