wenn ich die laufende diskussion so betrachte, audgehend davon, dass es um eine anfrage "kurz und langbeinige JRT" ging und sich die nunmehr kontroversiellen standpunkte daran bildeten, dass "karsten" in vermeintlich überschwänglicher fachkenntnis die "kurzbeinigen" mit den "reiter-jackies" gleichsetzt (wo er diese fachkenntnis allerdings hernimmt, bleibt er wohlweislich schuldig), so driften nunmehr die argumente doch deutlich diffus auseinander...
zu MARIANNE: ... ich schließe mich vorab ´mal dem/der webmasterIn an, dass ich es nicht schätze, phantomgleich zu diskutieren; dein beitrag weist aber - meiner ansicht nach - genau in jene verhängnisvolle richtung, die früher oder später unsere JRT (also die von karsten mit den reiter-jackies fälschlicherweise gleichgesetzten standardgemäßen niederläufer) zu bloßen show-objekten degradieren.
nehmen wir ´mal den standard 345 der FCI zur hand:
"... jede abweichung von den vorgenannten punkten (also der rassebschreibung) sollte als fehler angesehen werden, dessen bewertung in genauem verhältnis zum grad der abweichung stehen soll..."
je nach landesweise unterschiedlicher zucht- und eintragungsregulativ reicht nun mitunter bereits die beurteilung "gut", in österreich 2x "sehr gut" bei hündinnen und 1x "vorzüglich", 1x "sehr gut" für die zuchtzulassung, sodass damit unzweideutig festgelegt ist, dass nicht nur der sozusagen 100%-ige JRT (den es ohnedies kaum gibt, bzw selbst für jeden richter in übereinstimmung mit dem im standard selbst festgelegten ermessensspielraum ein anderer typ sein wird), sondern auch solche mit mindergradigen abweichungen noch immer rassetypisch sind und somit der phänotypbeurteilung zugängig sind; ich vermag, gegenteilig zu marianne, darin keinen fehler zu entdecken.
formwertrichtern indirekt zu unterstellen, sie qualifizieren wider die geltenden standards zeigt, schlichtweg unverständnis dessen, was "ermessensspielraum" bedeutet.
wenn MARIANNE in einem "bunten und kurzbeinigen" (nicht jedoch krummbeinigen, was aber wie gesagt auch bei rasse-russels selbst im besten zwinger mal auftreten kann) bereits einen "reiter-jackie" sieht, muss auch diesbezüglich ich ihr den standard vorhalten:
"Farbe: weiß muss vorherrschen mit schwarzen, lohfarbenen oder braunen abzeichen" - nach mitteleuropäischem sprachverständnis bedeutet das: 1) mehr als 50 % weiß; 2) bereits die bezeichnung "tricolor" indiziert "bunt" ... wo also ist darin ein rassemangel zu sehen;
und die "kurzbeinigkeit", insoweit sie nicht eine übertriebene ausprägung besitzt, geschätzte marianne, ist eines der vorrangigsten rassemerkmale der JRT (arg.: "Klassifikation der FCI: gruppe 3 terrier, sektion 2 niederläufige terrier").
und abschließend, werte MARIANNE: zwei meiner jackies kamen (mit mehr als 11 bzw 3 jahren) mit phänotypbeurteilung erst ins register und in weiterer folge in die zucht; die hündin hat bislang in jeder ausstellung die anwartschaft zum nationalen championat gewonnen, dies im inland wie auch im auslande und auch bereits die anwartschaft auf das internationale schönheitschampionat der FCI sowie "nebenbei" BOB; der "alte rüde" hat bislang jede ausstellung als veteranen-champ verlassen und wurde so nebenbei trotz seines alters auch bereits BOB ...
wenn du angesichts dessen die grundsätzliche sinnhaftigkeit und qualität der phänotpybeurteilung anzweifelst, huiiii... wie weit sind wir dann gekommen...
zu KLAUS: untergriffe, noch dazu anonyme (dis)qualifizieren sich von selbst, auch wenn ich mit karsten sonst auch nicht einer meinung bin...
karsten und mich trennen, glaube ich, neben einer unterschiedlichen diktion über unsere hunde vor allem die unterschiedlichen züchterischen ansätze seines zuchtverbandes und unseres.
ich im gegensatz zu vielen schreibern vor mir maße mir kein urteil darüber an, welcher der beiden ansätze "heilbringender" ist bzw sein wird, wir alle wissen noch nicht, wo, wie und wann in der derzeit auf und ab schwelenden diskussion rund um den JRT-rassestandard das letzte wort gesprochen sein wird...
schönes wochenende aus dem süden österreichs!